Präambel (Angebotene Leistungen siehe weiter unten):
Was ist inklusive Kulturvermittlung?
Die Inklusive Kulturvermittlung versteht Kulturvermittlung als „Oberbegriff für verschiedene Funktionen, (…) zwischen künstlerischer Produktion und Rezeption (…)“ (Mandel 2013/12). Dieser „kann sich auf kulturelle Ausdrucksformen im weitesten Sinne beziehen und ebenso die Vermittlung zwischen Kulturen meinen wie Vermittlung im Kontext von Alltagskultur “ (ebd.). Dabei wohnt jener Vermittlung fraglos immer ein (kultur)politischer Moment inne.
Die Inklusive Kulturvermittlung fußt zweifellos auf den Methoden der Soziokultur sowie der Kulturellen Bildung, die die Sichtbarkeit (der Kunst und Kultur) von/mit Behinderung spätestens seit Verabschiedung der UN- Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) in der BRD bis heute fördern. Gleichzeitig hinterfragt sie deren immanenten (kultur)pädagogischen Gestus in Verbindung mit den Ansätzen der Disability Studies, (Post-/De-/)Colonialsm-Studies sowie der Queer-Studies. Denn die Inklusive Kulturvermittlung zielt letztlich auf eine selbstbestimmte Sichtbarmachung und aktive Teilhabe (einer Kunst und Kultur ) mit/von Behinderung, darüber hinaus aller gesellschaftlich marginaliertrn Positionen innerhalb des Kunst- und Kulturbetriebes, auf dem ersten Arbeitsmarkt, in der Bildung, Wissenschaft, inmitten der Gesellschaft. Sie erzieht nicht, sie vermittelt. Sie hinterfragt Kategorien wie bspw. „männlich“, „gesund“, „alt“ und sucht nach der Binarität innerhalb vermeintlich nonbinärer Zeiten. Mit ihren immanenten Moment der Entschleunigung positioniert sie sich kritisch gegen jeden neoliberalen Vereinahmungs- und Progressionsgedanken.
Die Inklusive Kulturvermittlung wirkt auf die mehrheitsgesellschaftliche Kulturpolitik und offeriert dieser einen gebündelten Maßnahmenkatalog für eine inklusive Kulturvermittlung an die bundesdeutsche Kulturpolitik (Auszug aus der Masterarbeit „:KunstSelbstBestimmen -Zur Sichtbarkeit und Teilhabe von Künstler:innen mit Behinderung innerhalb des deutschen Kunst – und Kultursektors“ (Stand: 21.02.2021))
„1. Initiierung einer profunden Forschung der Kulturvermittlung zur Dimension inklusive einer Evaluierung der bereits existierenden Termini, Modelle, Theorien und der bisherigen/derzeitigen Projekte von Inklusion im bundesdeutschen Kunst- und Kultursektor
2. Sichtbarmachung und Verschränkung der Forschungsergebnisse der Disability Studies zur Thematik
3. aktive und gleichberechtigte Teilhabe von Wissenschaftlicher:innen mit Behinderung an jener Kulturpolitikforschung
4. Transformation der Forschungserkenntnisse in barrierefreie Formate
5. Schaffung von Coaching- oder Mentoring- Programme für Entscheidungs- und Führungsträger:innen der Kultur- und Kunstinstitutionen hinsichtlich Ableismus, Teilhabe, Barrierefreiheit und Inklusion
6. Schaffung von Zugängen für Personen mit Behinderung zu allen Bereichen und allen Ebenen der Kulturvermittlung, das heißt auch zu Entscheidungs- und Führungspositionen
7. Förderung einer barrierefreien berufsqualifizierenden Kulturvermittlung mit Behinderung
8. Förderung eines Netzwerkes von Kulturvermittler:innen mit Behinderung
9. Schaffung inklusiver Finanzierungsmodelle durch barrierefrei eingerichtete Förderstrukturen für künstlerische Projekte mit Behinderung
10. Gestaltung von barrierefreien Ausschreibungen zu Residenzprogrammen und Weiterbildungen sowie Besetzung möglicher Auswahlgremien mit Menschen mit Behinderung
11. Schaffung einer behindertengerechten Entlohnung im Feld der Kulturvermittlung sowie allgemein im bundesdeutschen Kunst- und Kulturbereich
12. Schaffung von (kulturellen) Maßnahmen zur Förderung eines gesellschaftlichen Bewusstseinshinsichtlich des noch immer weit verbreitenden Ableismus und die sich daraus ergebende prekäre Lage von Menschen mit Behinderung, auch im Kunst- und Kulturbereich
13. Stärkung eines kulturpolitischen Engagements hinsichtlich der Umsetzung der bereits bestehenden Gesetze sowie Aktionspläne et cetera in puncto Inklusion
14. Stetige Überprüfung der genannten Lösungsansätze auf ihre Aktualität sowie hinsichtlich der potentiellen Adaptierung und ihrer Verschränkung auf/mit anderen Heterogenitätsdimension“
Wir (behinderte Personen) sind nicht länger ‚nur‘ Empfänger:innen von Sozialleistungen oder Weiter/Fortbildungsprogrammen, vereinzelte Role Models oder gar Tokens! Wir haben das Recht selbstbestimme Kunst- und Kulturvermittlerinnen, (Kultur)akteurinnen und Künstler*innen auf allen Ebenen fair entlohnt zu arbeiten. W
Dies ist die kulturpolitische Haltung, das Selbstverständnis für eine Selbstständigkeit mit Behinderung der Utopie für eine Kulturpolitik aller!
Angebotene Leistungen unter “Inklusiver Kulturvermittlung“:
- Inklusives Projektmanagement/koordination, von der Projektkonzeption, inklusivem Audience Development, Fördermittelakquise bis zur diskriminierungssensiblen Durchführung
- Coaching/ Workshops/ Vorträge zu (Anti-)Ableismus, dem sozialen und kulturellem Modell von Behinderung, Inklusion sowie Teilhabe sowie Zugänglichkeit in den Künsten und der Kulturpolitik
- Durchführung von (inklusiven) literarischen, fotografischen sowie musealen, kulturvermittlerischen Formaten
- Inklusive Kuration
- Dramaturgische Begleitung/Beratung bezogen den „aesthetics of access„
– -Bei Anfragen zu beachten : Ich bin eine queere Person, mit Behinderteneinrichtungserfahrung und Ost-Hintergrund und bitte Sie/dich dies bei eventuellen Anfragen diskriminierungssensibel zu berücksichtigen – –
Steven Solbrig (Stand: 10.11.2022)

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Inclusive cultural mediation addresses itself mainly at people with disabilities. However, it also cooperates with non-disabled people. It is based on the methods of socioculture and cultural education, which promote the visibility (of art and culture) of people with disabilities, since the ratification of the UN disability rights Convention. At the same time, it questions the (cultural) pedagogical gestures in connection with the approaches of disability studies. Inclusive cultural mediation aims at self-determined visibility and participation (of an art and culture) of / with people with disabilities within the art and culture industry, on the primary job market, in the center of society.
We (people with disabilities) are no longer ‚just‘ recipients of social benefits or training programs! We have the right to be artists, art mediators, (cultural) stackholders on all levels and in all sector of life. Let this be a preamble to self-employment with a disability.
For detailed information concering workshops, seminars etc., please contact me: post@stevensolbrig.de